30.10.2020
Auf dem EU-Verkehrsministerratstreffen Ende Oktober hat msg zwei Lösungen für die Digitalisierung der Mobilität vorgestellt. Deren Ziel ist es, mithilfe von neuen Technologien wie Internet of Things (IoT) und Künstlicher Intelligenz (KI) Mobilitätskonzepte zu verbessern. Die Präsentationen wurden in der Innstegaula der Universität Passau gehalten und virtuell in die EU-Hauptstädte übertragen.
Supply-Chain-Lösung für krisensichere Lieferketten
Die aktuelle Pandemiesituation zeigt, wie wichtig optimierte und transnationale Lieferketten sind. msg stellte im Rahmen der Konferenz eine Lösung vor, mit der die gesamte Lieferkette krisensicher und durchgängig verfolgt werden kann. Intelligente Sensorsysteme liefern dabei Informationen zum Inhalt, Standort und Zustand von Warentransporten. So lassen sich beispielsweise Lieferverzögerungen erkennen und Produktionsausfälle vermeiden. Durch den Einsatz der Energy-Harvesting-Technologie ist außerdem ein batterieloser Betrieb möglich. Darüber hinaus wurde gezeigt, wie eine energieeffiziente Lokalisierung ohne GPS funktionieren kann: Die Sensordaten gelangen dank der Lokalisierungsfunktion durch Funknetzwerke (z. B. Sigfox) effizient in die Cloud. So lassen sich beispielweise Container, Gebinde und teure Güter genau lokalisieren, um deren Bewegungen zu tracken. Neben der Logistikbranche kann die Lösung für weitere IoT-Anwendungsfälle universell eingesetzt und beispielsweise Wartungsintervalle optimiert werden.
msg kooperiert bei der Lösungsentwicklung mit dem Deggendorfer Institut für Technologie, der Elec-Con technology GmbH und AWS. Die Technische Hochschule Deggendorf gilt als eine der weltweit führenden Einrichtungen in der Sensortechnologie. „Wir freuen uns, dass wir durch die enge Zusammenarbeit innovative IoT-Lösungen anbieten können, die Hard- und Software kombinieren und Wissen aus der aktuellen Forschung mit Erfahrungen aus der Praxis verbinden“, sagt der Passauer msg-Standortleiter Dr. Armin Bender.
Kommunale Datenplattform für die digitale Transformation von Städten
Wie moderne Anwendungsfälle in Smart Cities aussehen können, wurde anhand einer Modellbahn mit datengestützter Verkehrssimulation gezeigt. Dabei demonstrierten die Experten, wie der Verkehrsfluss von selbstfahrenden Autos mithilfe von Modellampeln gesteuert werden kann. Dahinter liegt eine standardisierte Datenplattform, in der die Daten eines komplexen Systems interagierender Sensoren und Aktoren in Echtzeit gesammelt und vereinheitlicht werden. Die Plattform ermöglicht es, IoT- und Geo-Daten von Kommunen zu kombinieren, zu integrieren und zu orchestrieren. Basierend auf den einheitlichen Daten, wird die Umsetzung unterschiedlicher Anwendungsfälle und Szenarien wirtschaftlich. Das sieht man beispielsweise auch an adaptiven Straßenbeleuchtungen in Abhängigkeit von Umweltdaten und aktueller Verkehrsbelastung. Die kommunale Datenplattform ist das Herzstück des digitalen Ökosystems.
Plattformen und Ökosysteme helfen Kommunen beim Umgang mit den zunehmend flexibleren Mobilitätsanforderungen, dem steigenden Verkehrsfluss, der wachsenden Umweltverschmutzung und der Infrastrukturkontrolle. Straßenschäden können schneller entdeckt und Leerfahrten vermieden werden. Neue digitale Technologien wie IoT, KI und die Datenwirtschaft tragen auf diese Weise dazu bei, Städte grüner, effizienter und lebenswerter zu machen. Die Experten betonten hierbei, wie wichtig es für Kommunen ist, ihre Daten nutzbar zu machen – ohne die Datenhoheit an Dritte abzugeben oder sich an einen einzelnen Anbieter zu binden.
Dass Mobilitätskonzepte dank moderner Supply-Chain-Tracking-Lösungen und intelligenten Datenplattformen verbessert werden können, davon ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer überzeugt: „Tiefe Branchenexpertise und enge Vernetzung mit der Forschung machen msg zum Wegbereiter der Digitalisierung. Das spiegeln auch die beiden vorgestellten digitalen Mobilitätslösungen wider. Sie zeigen, wie neue Technologien und innovative Lösungen das Mobilitätskonzept im ländlichen Raum verbessern können.“