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Fokusthema

Design Thinking

Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an nutzerzentrierte Innovation in komplexen Problemfeldern. Die Methoden aus dem Werkzeugkasten eines Erfinders helfen dabei, in kürzester Zeit möglichst viele innovative Lösungsansätze für komplexe und unklare Probleme zu generieren. Dabei werden zwei Prinzipien verfolgt: nutzerzentriertes Vorgehen und interdisziplinäre Arbeit.

Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist ein Ansatz zur nutzerzentrierten Lösungsfindung. Dazu gehören sowohl ein iterativer Prozess als auch Methoden, die helfen, Nutzerbedürfnisse zu identifizieren und kreative Lösungen zu entwickeln.

Der Begriff Design ist im deutschen Sprachgebrauch irreführend, weil er mitunter falsch verwendet wird. Es geht bei Design Thinking nicht um Ästhetik, sondern um die Gestaltung eines Produkts, Prozesses oder Geschäftsmodells. Die beste Übersetzung wäre daher "Denken wie ein Erfinder".

Design Thinking basiert auf einer erfinderischen Haltung. Es geht darum, neugierig die wirklichen Bedürfnisse des Nutzers zu erforschen, bei der Erarbeitung kreative Lösungsräume und die Stärke multidisziplinärer Teams zu nutzen, den iterativen Prozess zu leben sowie mit Mut zum frühen Scheitern und Lernen voranzugehen.

Drei Kreise: Mensch, Business, Technologie. In ihrer Mitte findet Innovation statt.

Design thinking is a human-centered approach to innovation that draws from the designer’s toolkit to integrate the needs of people, the possibilities of technology, and the requirements for business success.

Tim Brown, Executive Chair of IDEO

Was sind die Paradigmen von Design Thinking?

Divergierendes und konvergierendes Denken

Der Design-Thinking-Prozess besteht aus dem Wechsel von divergierendem, ergebnisoffenen und konvergierendem, lösungsorientierten Denken. Das Ziel der divergierenden Phasen ist es, möglichst viele Probleme zu finden und möglichst viele kreative Lösungen zu erarbeiten. Die konvergierenden Phasen bringen hingegen das Problem oder die Idee auf den Punkt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Nutzerzentriert
Erfahrbare und evaluierte Ideen
Prozess, Team und Räume

Wann ist Design Thinking geeignet und wann nicht?

Design Thinking ist geeignet für …

  • Produktentwicklung,
  • Service Design,
  • Prozessoptimierung,
  • Geschäftsmodelle,
  • Digitale Transformation,
  • Change Management.

Design Thinking ist geeignet, wenn neue, kreative und innovative Ideen gesucht sind, um eine komplexe Problemstellung zu lösen. Und generell auch dann, wenn es darum geht, ein allgemeines Verständnis für die Situation zu bekommen.

Design Thinking ist nicht geeignet, wenn …

  • vorab eine klare Vorstellung der Lösung besteht,
  • das Projekt nicht offen für neue Lösungsansätze ist,
  • hohe Anforderungen an die Planbarkeit bestehen,
  • Zeitpläne und Budgets knapp ausfallen,
  • es um bekannte Technologien mit prozessualen Problemen geht.

Design Thinking ist nicht geeignet, um detaillierte Anforderungen an die Umsetzung auszuarbeiten. Auch wenn ein gewisses Ergebnis vorab bereits klar umrissen ist, etwa eine Produktidee, die nur bestätigt werden soll, ist Design Thinking ungeeignet.

Welche Phasen hat der Design-Thinking-Prozess?

Der Design-Thinking-Prozess besteht aus zwei Teilen: Problemraum verstehen und Lösungsraum kreieren. Beide Räume gilt es zunächst durch divergierendes Denken zu eröffnen und danach durch konvergierendes Denken wieder zu schließen. Das bringt sowohl das Problem als auch die Lösung auf den Punkt.

Der Prozess lässt sich in fünf Phasen darstellen: Empathie und Definition sind während der Problemerarbeitung relevant, Ideenfindung sowie Prototyping und Testen während der Lösungserarbeitung.

Empathie

Wir wollen die Zielgruppe verstehen. Wie denken, handeln und fühlen sie? Was für Bedürfnisse, Ängste und Sichtweisen haben sie? Als Methoden eignen sich Beobachtung und Interviews.

Definition
Ideenfindung
Prototypen
Testen
Empathie, Definition, Ideenfindung, Prototyp, Testen

Müssen die Design-Thinking-Phasen nacheinander durchlaufen werden?

Design Thinking ist nicht linear, sondern zyklisch und iterativ. Es ist möglich – und sogar gewünscht – Schritte zurück zu machen. Wenn die Ergebnisse einer Phase nicht zufriedenstellend sind, kann das Team die Phase wiederholen, in andere Phasen wechseln oder Phasen überspringen.

Existiert bereites eine Idee, ein Prototyp oder ein Produkt, dann lassen sich diese auch als Ausgangsbasis verwenden. Design Thinking Prozess hilft dann, die Idee, den Prototyp oder das Produkt mit den potenziellen Anwendern zu evaluieren. Aus diesem Feedback entstehen möglicherweise neue Ideen, oder sogar ein gänzlich neues Verständnis des Problems. Es ist durchaus möglich, dass sich erst in späteren Phasen herausstellt, dass die Bedürfnisse des Anwenders noch nicht gut genug verstanden sind. Das wäre dann ein Grund, etwa die Empathie-Phase nochmals durchzuführen.

Der Prozess ist iterativ

Welche Vorteile hat Design Thinking?

Die interdisziplinäre Arbeit im Rahmen von Design Thinking bezieht unterschiedliche Sichtweisen in die Lösungsfindung mit ein und bricht somit herkömmliche Denkmuster auf.

Design Thinking ermöglicht es, in kurzer Zeit zahlreiche Ideen zu generieren und eine Auswahl an Ideen schnell und kostengünstig mit der konkreten Zielgruppe zu evaluieren.

Durch den Einsatz von schnell und mit günstigen Materialien erarbeiteten Prototypen lassen sich zudem spontan mehrere Iterationen zur Verbesserung und Verfeinerung der Lösung durchführen.

Vorteile

Ist Design Thinking vollkommen frei von Kritik?

Design Thinking hat sowohl Vorzüge als auch gewisse Nachteile. So steht beispielsweise die Weiterverwendbarkeit der Ergebnisse im Zweifel. Denn häufig ist das Ergebnis eines Design-Thinking-Workshops eine Sammlung loser Ideen auf Notizzetteln. Zudem sind die Prototypen meist aus einfachsten Mitteln entstanden, die im Anschluss nicht weiterverwendet werden können und sich für Nutzentests deshalb nur bedingt eignen. Mitunter finden die Nutzertests im Rahmen eines Workshops gar nicht oder nicht mit den tatsächlichen Anwendern statt.

Dem gegenüber steht, dass Design Thinking nicht nur eine Serie von Workshops ist, sondern eine Denkweise. Sie begleitet einen Entwicklungsprozess idealerweise über einen längeren Zeitraum und wird während der Umsetzung der Lösung mit User Experience Design verknüpft.

Kritik

Wie unterscheidet sich Design Thinking von User Centered Design?

Design Thinking und User-Centered Design (UCD) unterscheiden sich in der Zielsetzung.

Während bei Design Thinking der Fokus auf der kreativen Ideenfindung für komplexe Probleme liegt, und dabei eventuell ein ganz neues Produkt entsteht, zielt User-Centered Design auf eine optimierte User Experience eines mehr oder weniger feststehenden Produkts ab.

Beiden Ansätzen gemeinsam ist, dass sie die Zielgruppe in den Entwicklungsprozess einbeziehen. Auch bei den Phasen gibt es Gemeinsamkeiten: Beide Ansätze beinhalten eine Phase der Analyse, des Prototypings und der Evaluierung mit der Zielgruppe.

Wenn die Lösungsidee mithilfe Design Thinking gefunden und erprobt ist, kann die Entwicklung in einem User-Centered-Design-Prozess beginnen.

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TechDOSSIER: Design Thinking

Unsere TechDOSSIERs fassen wichtige Themen und Trends produktneutral und kompakt zusammen. Dabei bereiten wir komplexe Technologie-Aspekte entsprechend den Informationsbedürfnissen von Führungskräften und Managern auf, indem wir explizit bestimmte Eigenschaften der Themen und Trends beleuchten. Unter anderem liefern wir Definitionen, beschreiben das Potenzial, nennen äußere Einflussfaktoren, legen ein Anwendungsszenario auf und erläutern die Einstiegshürden.

TechDossier Design Thinking

Was brauche ich, um Design Thinking in meinem Projekt zu verwenden?

Das Wichtigste ist ein multidisziplinäres Team, das Zeit und Vollmacht hat, etwas Neues zu entwickeln. Es ist hilfreich, wenn das Team einen gemeinsamen Raum nutzen kann, der während des gesamten Prozesses zur Verfügung steht, der die Materialien und Ergebnisse die gesamte Zeit über bereit hält. Idealerweise begleitet ein erfahrener Design-Thinking-Coach das Team durch den Prozess.

Prozess, Team und Räume

Welche Methoden unterstützen den Design-Thinking-Prozess?

Design Thinking bedient sich sowohl aus der Werkzeugkiste der Designer als auch den Methoden anderer nutzerzentrierter Ansätze. Deshalb sind die Methoden, die in den einzelnen Phasen zum Einsatz kommen können, frei wählbar. Das ist ideal, weil nicht immer bestimmte Methoden tatsächlich die besten für bestimmte Situationen sind. Unser Design-Thinking-Methodenkatalog präsentiert deshalb eine Kuration bewährter sowie passender Methoden für jede Phase des Design-Thinking-Prozesses.

Design Thinking Methodenkatalog geöffnet mit Papierprototypen

Wie lässt sich Design Thinking im Software Engineering verwenden?

Als Mensch will ich Lösungen für meine Probleme. Meistens müssen andere diese Lösungen liefern. Aber: Wie finden sie die besten Lösungen? Wie finden sie die tatsächlich zu lösenden Probleme? Und wie entwickeln sie überhaupt ein Verständnis für mich und meine Probleme? Diesen Fragen geht die dritte Ausgabe des Software Engineering Talks nach. Und die Antworten liefern Pirjo Friedrich sowie Jens Brünink von msg und Minnosphere.

  • Dauer: 60 Minuten

Welche Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Design Thinking bestehen?

Wir bieten Ihnen sowohl bereits geplante und erprobte Schulungen zu Design Thinking und nutzerzentriertes Design an, als auch individuelle Coachings und Workshops, zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse. Kontaktieren Sie uns unverbindlich!

Design Thinking

  • Ziele: Design Thinking als Methode kennenlernen und einsetzen, Grenzen des Design Thinking verstehen, Denkmodelle und Kreativtechniken kennenlernen
  • Inhalte: Paradigmen, Phasen und Methodik, Hands-on-Übungen, Zielgruppen und ihre Bedürfnisse recherchieren, Lösungsmöglichkeiten entwickeln, Ideen mittels Prototypen testen
  • Voraussetzungen: Spaß am Experimentieren, Offenheit
  • Dauer: 1 Tag

User-Centered Design

  • Ziele: Usability, User Experience und User-Centered Design verstehen, die Methoden des Usability Engineering sowie Techniken und Tools kennenlernen, die Sie im Arbeitsalltag systematisch zur Gestaltung besserer User Interfaces anwenden können.
  • Inhalte: Methoden im User-Centered Design, Analyse der Anwenderbedürfnisse, Skizzieren neuer Ideen und Prototypen, Interaktionsdesign
  • Voraussetzungen: Keine
  • Dauer: 1 Tag

Individuelle Schulung

  • Gerne stellen wir Ihnen eine individuelle Schulung, Coaching oder einen Workshop nach Ihrem Bedarf zusammen.
  • Kontaktieren Sie uns!

Wer sind die Ansprechpartner für dieses Thema?

Nehmen Sie Kontakt zu unseren Themenexperten auf. Sie beraten Sie hinsichtlich Methodik und Schulungen.

Bruenink Jens

Jens Brünink

Principal Business Consultant
jens.bruenink@msg.group

Id 26310   0021 2

Pirjo Friedrich

Lead Business Consultant
pirjo.friedrich@msg.group