11.02.2020
Ende Januar wurde der Investitionsreport 2020 der DSAG veröffentlicht. Wir haben unseren Kollegen Stephan Aigner, Geschäftsbereichsleiter Products & Development bei msg, zu den Key-Messages des Reports befragt.
F: Wie siehst Du die zentrale Aussage des aktuellen DSAG-Reports in Hinblick auf die Wachablösung der Business Suite in Richtung S/4HANA?
A: Generell ist es sehr erfreulich, dass die Umfrage eine Trendwende in Richtung SAP S/4HANA aufzeigt. Allerdings muss dieses Momentum auch genutzt werden. Die Unsicherheit, auf welchem Weg der Umstieg erfolgen soll, ist bei vielen Anwendern noch zu groß. Ich sehe hier einen klaren Auftrag für uns als Berater, den Kunden dabei zu unterstützen, diese Unklarheiten auszuräumen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit dem Kunden den optimalen und nachhaltigsten Weg zu finden – und auch zu beschreiten.
Der Aspekt „Nachhaltigkeit“ sollte sich aus meiner Sicht außerdem auf das im Report adressierte Thema „Digitale Transformation“ beziehen, nicht nur auf den Wechsel zu SAP S/4HANA. Denn was auf den ersten Blick optimal für einen Umstieg ist, muss auf lange Sicht nicht optimal für eine erfolgreiche digitale Transformation sein. Ebenso dürfen wir den in den nächsten Jahren immer noch bestehenden Invest in die Suite nicht vernachlässigen. Neue Erweiterungen sollten daher so konform wie möglich zu S/4 gebaut werden, um den Backlog für eine Konversion nicht unnötig zu vergrößern.
F: Welche Konsequenzen hat der Invest im Bereich PaaS aus Deiner Sicht?
A: Die Firmen haben klar erkannt, dass nicht jede Erweiterung im SAP-System realisiert werden muss. Denn auch die Cloud kann mit ihren PaaS- und SaaS-Angeboten einen Mehrwert für das Business liefern. Microsoft ist hier klarer Vorreiter. Das ist aufgrund des Gesamtpakets und der Durchdringung in den Unternehmen im Bereich Workplace wenig überraschend. Dies zeigt auch, dass das SAP Embrace-Programm zwischen SAP und Microsoft genau zur richtigen Zeit aufgelegt wurde und der Mehrwert für den Kunden durch die Zusammenarbeit noch weiter gesteigert werden kann. Aus unserer msg-Sicht ist dies ebenfalls sehr erfreulich, da das sehr gut in unsere Strategie und zur Vertiefung der Partnerschaft mit Microsoft passt.
F: Auch der umfassendere Bereich der digitalen Transformation wurde im Report abgefragt und die DSAG erkennt eine leichte Trendwende, aber der Weg ist noch weit. Wie denkst Du, können Kunden diesem Rückstau begegnen?
A: Meiner Meinung nach befinden wir uns hier im Hype-Zyklus irgendwo zwischen „Tal der Enttäuschung“ und „Plateau der Produktivität“. Trotzdem ist es gerade jetzt wichtig, diesen Pfad weiter zu gehen. Die Erwartungshaltung an die Transformation und die dafür notwendigen Innovationen muss aber näher an der Lebensrealität des Kunden sein. Auch vermeintlich kleine Innovationen können in Summe einen massiven Schub für die digitale Transformation darstellen. Das spiegelt sich auch in den Erfahrungen aus unseren eigenen Innovation Labs wie der minnosphere wider. Daher ist es besser, mit kleineren, aber gut handhabbaren Ideen zu starten und darauf aufbauend zu wachsen, als mit einer großen Idee nicht zum Ziel zu kommen. Auch hier sehe ich uns als Partner in der Verantwortung, ein Beratungspaket anzubieten, das dies berücksichtigt und den Kunden von der Idee bis zur Produktivsetzung der Lösung begleitet.
Stephan Aigner ist seit 2014 Geschäftsbereichsleiter des Bereichs Products & Development bei msg. Dabei handelt es sich um einen branchenfokussierten Lösungsanbieter für Produkt- & Individualentwicklung. Als Mitbegründer des msg-Innovation-Labs und Company Builders minnosphere treibt Aigner die Innovationen innerhalb der msg-Gruppe voran.