23.09.2021
Ismaning, 23. September 2021 – Versicherer benötigen eine stärkere Fokussierung und zugleich Flexibilisierung ihres Geschäftsmodells Schaden, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt agieren zu können. Das ist das Ergebnis der Studie „Claims Management 2025“ von msg und Versicherungsforen Leipzig, die dazu vier strategische Zielmodelle für das Schaden-Betriebsmodell der Zukunft entwirft und konkrete Handlungsempfehlungen aufzeigt.
Das Schadenmanagement gehört seit jeher zu den größten, aber auch anspruchsvollsten Bereichen der Assekuranz. Mit zunehmender Digitalisierung und steigenden Kundenansprüchen verschärft sich der Druck auf die beteiligten Akteure zusehends. Die Studie „Claims Management 2025 – Strategien und Handlungsfelder für das Ökosystem Schaden“ von msg und Versicherungsforen Leipzig entwirft – ausgehend von der aktuellen Marktsituation sowie den abzusehenden gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen – ein Zukunftsbild des Schadenmarkts bis 2025 und darüber hinaus. Dieses wird Versicherer mit ihrer bestehenden Schadenorganisation künftig vor große Herausforderungen stellen.
„Unsere Studie zeigt deutlich, dass der Schadenmarkt auch künftig neben den Herausforderungen herausragende Chancen bietet und ein attraktives und erfolgsträchtiges Betätigungsfeld für Versicherer darstellt“, sagt Jens Ringel, Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig. Frank Porzberg, Principal Business Consultant Insurance bei msg ergänzt: „Voraussetzung ist aber, dass sie sich strategisch und operativ konsequent in Richtung Flexibilisierung ihres Schadenbetriebs weiterentwickeln. Im Schadenmarkt der Zukunft ist Anpassungsfähigkeit mit einer gleichzeitig klaren strategischen Zielrichtung der erfolgversprechende Weg.“
Datengetriebener Digitalversicherer, Powerplayer, Standardversicherer oder Nischenanbieter?
Eine „One-size-fits-all-Strategie“ für alle am deutschen Markt aktiven Versicherer gibt es nicht. Auch in Zukunft werden verschiedene Player mit unterschiedlichen Schwerpunkten erfolgreich am Markt agieren können. Wichtig ist, dass Schadenmanagerinnen und -manager daraus die richtige und passgenaue Zukunftsstrategie für ihr Schadenmanagement ableiten und zielgerichtet in ein neues individuelles Target Operating Model Claims überführen. Die Studie identifiziert zu diesem Zweck in Abhängigkeit der jeweiligen aktuellen Marktaufstellung vier Zielmodelle für den erfolgreichen Weg in den Schadenmarkt der Zukunft:
- den Nischenanbieter
- den datengetriebenen Digitalversicherer
- den Powerplayer
- den Standardversicherer
Je nach Zielmodell kann das Pendel der richtigen Positionierung stärker in Richtung Kundenorientierung, Prozesseffizienz oder Geschäftsmodellerweiterung über den Schaden hinaus ausschlagen. Unabhängig vom Zielmodell ist jedoch der grundsätzliche Fokus auf Fähigkeiten im Datenmanagement und eine intelligente Technologienutzung im künftigen Schadenmanagement unabdingbar.
„Wir erwarten für den Schadenmarkt der Zukunft zwar keinen harten ´The-winner-takes-it-all-Effekt`, aber die First Mover werden die Spielregeln im neuen Schadenmarkt entscheidend mitgestalten – nicht zuletzt zu ihrem Vorteil“, erklärt Frank Porzberg. „Wollen Versicherer nicht den eigenen Handlungsspielraum zunehmend verlieren, müssen sie jetzt damit beginnen, ihr Zielmodell zu definieren und aufzubauen.“
Die Studie „Claims Management 2025 – Strategien und Handlungsfelder des Ökosystems Schaden“ wurde zusammen von msg und den Versicherungsforen Leipzig erstellt. Kern des Vorgehens ist eine Onlineumfrage mit 151 Schadenexpertinnen und -experten aus Versicherungs- und Dienstleistungsunternehmen, in der Status quo und Zukunftsbild für das Schadenmanagement 2025 erhoben wurden. 13 leitfadengestützte Interviews mit Vorstandsmitgliedern sowie Fachleuten der führenden deutschen Erstversicherer ergänzen die Ergebnisse um wichtige Branchen-Insights.
Die gesamte Studie gibt es hier zum kostenfreien Download: https://www.msg.group/studie-claims-management-2025