Veränderte Arbeitsweisen, neue Erwartungen der Mitarbeitenden und die Einschränkungen durch Corona stellen Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung vor neue Herausforderungen und erfordern neue Methoden und Werkzeuge zur Personalführung.
Durch Veränderungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds unterliegen die Anforderungen an Führungsfähigkeiten einem steten Wandel.
Neben Routineaufgaben müssen Mitarbeitende der Verwaltung zunehmend dispositiv-kreative Aufgaben erfüllen sowie Projekte und Veränderungsprozesse steuern. Teamstrukturen treten an die Stelle von Hierarchien und verändern sich abhängig von der Aufgabenstellung. So können Mitarbeitende gleichzeitig Teil mehrerer Teams sein, in denen sie unterschiedlichen Rollen einnehmen. Nicht nur IT-Projekte erfordern cross-funktionale Teams mit unterschiedlichen Skills.
Erwartungen der Mitarbeitenden ändern sich
Mitarbeitende erwarten in einer modernen Arbeitsumgebung einen kooperativen Führungsstil, bei dem der Einzelne in Entscheidungen eingebunden ist und Verantwortung übernehmen kann. Und sie erwarten von Führungskräften Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung. Die fachliche Steuerung der Aufgabenerledigung in Projekten erfordert hierarchiefreie Führung ohne Weisungsbefugnis.
Digitalisierung ändert den Arbeitsalltag
Die Digitalisierung verändert in der Verwaltung alle Arbeitsabläufe sowie die Kommunikation und Kollaboration. Telearbeit, über mehrere Standorte verteilte Teams und nicht zuletzt die veränderten Arbeitsbedingungen durch Corona erfordern die Fähigkeit zum Führen auf Distanz unter Nutzung digitaler Kommunikationsmittel. Der Einsatz elektronischer Akten und Vorgangsbearbeitungssysteme führt zu veränderten Arbeitsabläufen.
Für die öffentliche Verwaltung bedeutet das:
- Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung müssen für die veränderten Aufgabenstellungen und Erwartungen der zu führenden Mitarbeitenden geeignete Führungsinstrumente anwenden können.
- Führung ist nicht mehr ausschließlich an hierarchische Positionen gebunden. Im Team und in Projektsituationen sollte jeder Mitarbeitende Führungsaufgaben übernehmen können.
- Entwicklung und Befähigung der Mitarbeitenden gewinnt an Bedeutung.
Die Anforderungen an eine zeitgemäße Führung, die Ziele und auch die Instrumente diskutierten rund 70 Teilnehmer der Konferenz „Zukunft Personalentwicklung“ am 9. September in Bonn. Dabei haben sie auch die Fragen beantwortet: Was ist Ihrer Meinung nach Sinn und Zweck von fachlicher Führung bzw. von Mitarbeiterführung? Welche neuen Methoden zur Führung halten Sie in der öffentlichen Verwaltung für geeignet? Wie hat sich die Mitarbeiterführung in Ihrer Organisation durch Corona verändert?
Was meinen Sie? Teilen Sie uns hier Ihre Antworten mit. Die Auswertung und einige Erkenntnisse mehr zu dem Thema werden in der nächsten Ausgabe der .public veröffentlicht.