Kundeninterview: Mit S/4HANA in die digitale Zukunft
Erschienen im Rahmen neuen Studie von Lünendonk und msg
Warum die digitale Transformation wichtig ist und wie eingesetzte Lösungen dem Unternehmenszweck dienen, erläutert Thomas Pleines, secunet Security Networks AG, zusammen mit Stefan Dehn, msg treorbis GmbH.
LÜNENDONK: Bereits im fünften Jahr in Folge erwirtschaftet secunet Rekordergebnisse sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT. Was macht secunet und was waren wichtige Highlights und Treiber im vergangenenals auch in diesem Geschäftsjahr?
THOMAS PLEINES: Bei secunet konzentrieren sich mehr als 600 Experten auf Themen wie Kryptographie (SINA), E-Government, Business Security und Automotive Security mit dem Anspruch, dem Wettbewerb in Qualität und Technik immer einen Schritt voraus zu sein. Die seit 2004 bestehende Sicherheitspartnerschaft mit der Bundesrepublik Deutschland unterstreicht dies eindrucksvoll. Ein Highlight in den letzten Monaten war sicherlich die Einführung des Gesundheitskonnektors. Hier handelt es sich um ein Produkt, das die sichere Anbindung von Arztpraxen an eine digitale Plattform gewährleistet und somit die Basis für die Digitalisierung im Gesundheitswesen bildet.
LÜNENDONK: Welchen Stellenwert hat das Thema „Digitale Transformation“ in Ihrem Hause und welches sind die entscheidenden Werkzeuge, mit denen Sie diese vorantreiben?
THOMAS PLEINES: Wir begreifen die ständige Weiterentwicklung unserer Systeme als Chance, Mehrwerte für unsere Kunden und für unsere Mitarbeiter zu ermöglichen. Daher unterliegen alle Prozesse einer Überprüfung zu mehr Effizienz. Damit einhergehend erfolgt die
digitale Transformation. Entscheidend sind für uns die Verlässlichkeit der Systeme und der Anwendernutzen. Als Basiswerkzeug dient unsere SAP Plattform, die um Spezialsysteme ergänzt wird.
LÜNENDONK: In den meisten Unternehmen geht die Transformation auch mit Prozessveränderungen und einer IT-Modernisierung einher. Inwieweit spielt das auch
in Ihrem Unternehmen eine Rolle? Können Sie zwei bis drei wesentliche Veränderungen beschreiben?
THOMAS PLEINES: Wir begreifen seit jeher die Transformation als ständige Aufgabe. Der Ausbau der ITSysteme und die damit einhergehende Anpassung der Prozesse sind ein ständiges Projekt. Natürlich wird die S/4HANA-Einführung ein großer Schritt werden, der es uns ermöglicht, erneut unsere Prozesse zu überprüfen und zu verbessern.
LÜNENDONK: Herr Dehn, msg treorbis steht Unternehmen wie secunet im Transformationsprozess beratend zur Seite. Welches sind entscheidende Fragen, wenn sich Unternehmen auf den Weg zu S/4HANA machen?
STEFAN DEHN: Anfangs gilt es die eine wichtige Frage zu beantworten: Was ist das Ziel der Transformation? Secunet zum Beispiel hat für sich im Vorfeld des Projektes wichtige Punkte definiert: Mehrwerte, Prozesseffizienz, Systemverlässlichkeit und Anwendernutzen. Je klarer die Ziele im Vorfeld definiert werden, desto transparenter gestaltet sich die Projektstruktur. In fast allen Fällen sind das SAP-S/4HANA-System oder Vorgängerversionen die Grundlage einer solchen Transformation und damit das Kernstück im Gesamtvorhaben. Aber wie gelingt eine erfolgreiche Transformation vom SAP ERPSystem auf das SAP-S/4HANA-System?
In diesem Kontext stellen sich nun weitere Fragen: Wie viele Quellsysteme sind betroffen und wird auf ein oder mehrere SAP S/4HANA-Systeme umgestellt? Werden nur die aktuellen Daten übertragen oder auch die gesamte Historie der Daten? Wie hoch ist die Prozessgleichheit der Quellsysteme – und sollen im zukünftigen SAP-S/4HANA-System hauptsächlich Standardprozesse eingesetzt werden?
Eindeutige Antworten liefert uns dabei unser Analysetool msgFIT, denn das damit gewonnene Ergebnis ist eine datengestützte Empfehlung für die richtige Transformationsstrategie. Nach der Analyse der Quellsysteme ist die Nutzung der Daten, der Prozesse und auch der Funktionen transparent. Ebenso kann mit den Ergebnissen ein Vergleich der Prozesse erstellt werden, um auf dieser Basis den Abgleich mit den wahrscheinlich genutzten Prozessen in SAP S/4HANA anzufertigen.
LÜNENDONK: Herr Pleines, welchen Migrationsansatz (Blue-, Brown- oder Greenfield) verfolgen Sie in Ihrem Unternehmen? Und was sind die Gründe für diesen Ansatz?
THOMAS PLEINES: Wir verfolgen den Greenfieldansatz, um nach 20 Jahren SAP-Betrieb grundsätzlich neu zu positionieren, Altlasten zu entfernen und die Möglichkeit zu haben, alle Prozesse neu zu denken. Damit erschaffen wir uns den Freiraum, alles infrage zu stellen und die optimale Lösung für das Unternehmen
zu designen.
LÜNENDONK: Herr Dehn, wie ist die richtige Reihenfolge beim Einsatz mehrerer Systeme?
STEFAN DEHN: Die Gestaltung einer zukunftssicheren Zielplattform ist die maßgebende Absicht der meisten Kunden. Je nach Transformationsmethode muss also der Prozessansatz gewählt werden, der zukünftig gleichartig verwendet wird. Anschließend werden die Systeme in der Reihenfolge der Ablösung priorisiert. In der Regel ist hier die risikoarme Strategie mit Blick auf die Änderungen für das anwendende Unternehmen führend. Seiteneinflüsse wie Abschaltungszwänge oder vergleichbare Komponenten spielen natürlich immer eine gesonderte Rolle. Auch hier bedarf es einer genaueren Analyse, bevor der Startschuss für die Transformation fällt. Mit msgFIT analysieren wir die Zielprozessabdeckung, indem wir die Systeme vergleichen und genau festlegen, in welcher Reihenfolge diese ins SAP S/4HANA migriert werden sollten, weil wir die Prozessgleichheit darstellen und Fakten schaffen zur Entscheidung der Reihenfolge – je höher die Abdeckung, desto früher wird das System überführt.
LÜNENDONK: Herr Pleines, in welchen Wertschöpfungsbereichen werden Sie S/4HANA einsetzen?
THOMAS PLEINES: Bis auf wenige Satellitenanwendungen wird S/4HANA alle Bereiche versorgen. Die Vorsysteme beschränken sich auf CRM-Teile und einige kleinere Spezialanwendungen.
LÜNENDONK: Was versprechen Sie sich davon?
THOMAS PLEINES: Wir haben über viele Jahre gute Erfahrungen damit gemacht, SAP als führendes System zu definieren. Dabei wurde Wert auf einen möglichst großen Funktionsumfang gelegt. Das minimiert die Schnittstellenprobleme und führt zu durchgehenden Prozessen entlang der Wertschöpfung des Unternehmens.
LÜNENDONK: Wie relevant sind bzw. werden CloudLösungen für Ihr Unternehmen?
THOMAS PLEINES: Als Unternehmen arbeiten wir an Lösungen für das sichere Cloud-System. Insbesondere für unsere Behördenkunden wollen wir Angebote erarbeiten, die sich durch ein sehr hohes Sicherheitsniveau auszeichnen. Diese Aktivitäten sind notwendig, um unsere Kunden in die Lage zu versetzen, ihre digitale Souveränität aufrechtzuerhalten. Intern verfolgen wir für die kritischen Systeme einen On-Prem-Ansatz.
LÜNENDONK: Abschließend noch eine Frage an Sie, Herr Pleines. Wenn Sie auf die nächsten fünf Jahre schauen, was sind die wesentlichen Herausforderungen, denen Sie sich
mithilfe der digitalen Transformation stellen werden?
THOMAS PLEINES: Für uns wird es wichtig sein, Themen wie Kollaboration, Cloud und höchste Sicherheitsanforderungen miteinander zu verbinden.
LÜNENDONK: Und auch an Sie, Herr Dehn, eine abschließende Frage. Wo werden sich Unternehmen in den nächsten fünf Jahren hinbewegen?
STEFAN DEHN: Die Mehrheit der Unternehmen mit einer bestehenden IT Landschaft wird nicht auf einen Schlag alle Anwendungen und Systeme verändern. Aus meiner Sicht sind deshalb hybride Architekturen, also On-Prem und Cloud basierte Systeme, innerhalb der Transformation das wahrscheinlichste Szenario.
Eine Transformation ist in vielen Unternehmen ein ständiger Prozess, dabei stehen immer neue Standards wie beispielsweise auch 5G zur Verfügung, die die Anwendungen und auch die Systemarchitekturen stark innovativ beeinflussen werden. Die Schritte in der Transformation werden auf Basis der verfügbaren Technik in den Projekten umgesetzt – die Unternehmen müssen sich nun dem Management der unterschiedlichen Projekte stellen. Das wird eine wesentliche Aufgabe werden.
Im Interview
Thomas Pleines
Mitglied des Vorstands / CFO
secunet Security Networks AG
Stefan Dehn
Geschäftsführer msg treorbis GmbH
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IT-Sicherheitsexperte für Kryptographie, E-Government, Business Security und Automotive Security. Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland.