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Cloud in Behörden, Teil 3

 

Wie im zweiten Teil unserer Artikelserie über Cloud-​Management- Systeme beschrieben ist ein Cloud-​Portal ein wesentlicher Baustein in einem hoch integrierten Cloud-​Management- System. Das Cloud-​Portal stellt die Schnittstelle zum Besteller dar, damit dieser die angebotenen kundengerichteten IT-​Services bestellen und verwalten kann. Im dritten Teil werden der Aufbau eines Cloud-​Portals und die notwendige Strukturierung und Anbindung weiterer Komponenten innerhalb einer Cloud-​Management-Plattform sowie die Schnittstellen zum IT-​Service-Management beschrieben.

 

Generischer (Eindimensionaler) Aufbau eines Cloud-​Portals für den Use Case "Bestellung eines IT-​Services"

Über einen Servicekatalog bekommt ein Cloud-​Portal alle notwendigen Informationen zu bestellbaren IT-​Services geliefert. In diesem Cloud-​Portal werden diese bestellbaren kundengerichteten IT-​Services in einer intelligenten Art und Weise angezeigt, sodass der Besteller dort die gewünschten IT-​Services unter Angabe der notwendigen Informationen (zum Beispiel Anzahl, Variante, Verrechnungsinformationen etc.) in den Warenkorb legen und die Bestellung auslösen kann. Das Cloud-​Portal prüft die Bestellung bereits während der Eingabe der Bestellinformationen und übergibt den Auftrag an die Orchestrierungskomponente auf der Cloud-​Management-Plattform. Dort erfolgen Bereitstellung und Management der IT-​Service-Instanzen.

 

Mehrdimensionaler Aufbau eines Cloud-​Portals für den Use Case "Bestellung eines IT-​Services"

Die oben beschriebene Konstellation bezieht sich auf eine sogenannte „Single-​Struktur“, das heißt, an das Cloud-​Portal sind jeweils nur der Servicekatalog und eine Cloud-​Management-Plattform angebunden. Doch in der Praxis sind die Strukturen in der Regel komplexer. Daher muss ein Cloud-​Portal mehr als einen Servicekatalog und mehrere Cloud-​Management-Plattformen anbinden sowie die Daten von mehreren Servicekatalogen entgegennehmen und entsprechend verwalten können.

 

So können in einer Organisation dezentrale Servicekataloge existieren, die Informationen zu bestellbaren IT-​Services an ein zentrales Cloud-​Portal liefern. Hierbei ist es wichtig, dass neben den herkömmlichen Attributen auch der Bereitstellungsweg enthalten ist. Anhand des Bereitstellungsweges kann im Cloud-​Portal nach einer abgeschlossenen Bestellung der Auftrag an die richtige Cloud-​Management-Plattform geroutet werden.

 

Lifecycle-​Use-Case und Day-2-​Operations

Bis jetzt wurde nur die (Neu-)Bestellung eines IT-​Services betrachtet – ein Use Case, der nicht allzu komplex ist. Doch wie sieht die Situation aus, wenn nachgelagerte Use Cases, wie Upgrade eines bereits bereitgestellten IT-​Services oder eine Day-2-​Operation, betrachtet werden?

Ein Cloud-​Portal beinhaltet aus konzeptioneller Sicht zwei Bereiche. Der erste Bereich beinhaltet Funktionen für den Use Case „Bestellung eines IT-​Services“, der bereits dargestellt wurde. Im zweiten Bereich werden alle dem Use Case „Bestellung“ im Lifecycle nachgelagerten Use Cases, also „Up-/Downgrade“ und „Abbestellung“ einer IT-​Service-Instanz sowie Day-2-​Operations auf eine IT-​Service-Instanz, betrachtet.

Zur Darstellung der instanziierten IT-​Services werden Informationen aus dem Service-​Inventar übernommen, das im Rahmen der IT-​Service-Bereitstellung durch die Orchestrierungskomponente versorgt wird. Weiterhin werden zu jeder IT-​Service-Instanz von der Accounting-​/Pricing-​Komponente Verbrauchsmengen und die damit verbundenen Servicekosten übernommen und dem Besteller angezeigt. Auf diese ermittelten IT-​Service-Instanzen können die Lifecycle-​Funktionen sowie die Day-2-​Operations angewendet werden.
 

 

Ein Up- oder Downgrade sowie eine Abbestellung einer IT-​Service- Instanz bewirken – wie bei einer Bestellung – Aktivitäten auf den gewählten IT-​Service oder genauer auf der IT-​Service- Instanz. Hier steuert die Orchestrierung in der Cloud- Management-​Plattform die Operationen in den einzelnen System- Instanzen, die im „Maschinenraum“ der IT durch das IT-​Operations- Management durchgeführt werden. Lifecycle-​Aktionen wie beispielsweise „Abbestellen“ sind aus inhaltlicher Sicht für alle IT-​Services gleich.
 

 

Day-2-​Operations stellen IT-​Service-spezifische Aktionen dar, das heißt, sie können sich von IT-​Service zu IT-​Service unterscheiden beziehungsweise werden nur IT-​Service-spezifisch angeboten. So wird beispielsweise eine Datenbanksicherung nur in einem Datenbank-​IT-Service angeboten. Werden im Cloud-​Portal Day-2-​Operations in Auftrag gegeben, so werden diese ebenfalls über einen Orchestrierungsmechanismus in der Cloud-​Management- Plattform ausgesteuert und zur Ausführung an das IT-​Operations-Management übergeben.

 

 

Zusammenfassung

Dieser Artikel konzentriert sich weitgehend auf die bestell-​ und ausführungsrelevanten Features eines Cloud-​Portals sowie auf Komponenten, die an einer Servicebereitstellung beteiligt sind. Weitergehende Themen, wie die Erfassung von Business-​Informationen in einer Bestellung und Weiterbelastung im Rahmen einer verbrauchsgerechten Kostenverrechnung oder das Management von verschachtelten IT-​Services, die im Servicekatalog entsprechend in einem Servicebaum konzipiert sind, werden in einem Folgeartikel betrachtet. 

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