Nur mitteilen, was wirklich zählt
Ein einfaches Beispiel für ZKPs ist die Altersprüfung: Obwohl rechtlich nur von Interesse ist, ob eine Person eine gewisse Altersgrenze überschritten hat, muss diese Person, wenn sie online ihr Alter nachweisen soll, das mit dem Geburtsdatum des Personalausweises tun (heute immer noch meist per Videochat und/oder Fotos des Personalausweises). Hierbei spricht man von einem Proof of Statement: Eine Person beweist die Wahrheit einer Aussage, eines Statements (z. B. „Ich bin über 18 Jahre alt“). Dies lässt sich auch in Form einer der drei Arten von ZKPs abbilden:
1. Zero-Knowledge-Proof-of-Knowledge: Der Beweisführer weist nach, dass er etwas kennt oder weiß (z. B. ein Passwort oder eine geheime Lösung für ein Problem), ohne die Details dieses Wissens tatsächlich preiszugeben. Beispiel: Jemand möchte beweisen, dass er das Passwort für eine verschlossene Tür kennt, ohne das Passwort zu sagen. Er öffnet die Tür und zeigt, dass er hineinkommen kann. Der andere sieht, dass er das Passwort kennt, aber er sieht das Passwort nicht.
2. Zero-Knowledge-Proof-of-Possession: Der Beweisführer weist nach, dass er etwas besitzt (z. B. einen Führerschein oder eine Datei), ohne es tatsächlich zu zeigen.
Ein typisches Beispiel könnte sein, dass eine Person beweisen möchte, dass sie im Besitz eines gültigen Führerscheins ist, ohne dabei persönliche Daten wie ihren Namen oder ihr Geburtsdatum preiszugeben. Mithilfe eines Führerscheindokuments kann der Beweisführer etwa einem Ladenbesitzer bestätigen, dass sein Führerschein gültig ist, ohne weitere Informationen offenzulegen.
3. Zero-Knowledge Proof of Statement: Der Beweisführer weist nach, dass eine bestimmte Aussage wahr ist, ohne eine genaue Erklärung zu geben.
Beispiel: Jemand möchte beweisen, dass ein Puzzle gelöst werden kann, ohne den Lösungsweg zu verraten. Er könnte das zusammengesetzte Puzzle zeigen, ohne den Lösungsweg, das Zusammensetzen zu offenbaren. Das Gegenüber weiß nur: „Ja, das Puzzle ist lösbar.“
Diese Anwendungen können den täglichen Informationsaustausch sicherer und effektiver gestalten. Allerdings ist eine Anwendung nicht immer sinnvoll. In unserem heutigen System ist es in vielen Fällen notwendig, einen vollständigen Namen inklusive Adresse und Geburtsdatum anzugeben, um eine sichere Identifizierung zu gewährleisten. Dies hilft in einigen Fällen auch dabei, eine rechtliche Handhabe sicherzustellen. Hierauf kann erst verzichtet werden, wenn es für den Notfall einen sicheren Rückkanal zu der jeweiligen Person gibt, oder wenn Betrug von Anfang an ausgeschlossen werden kann oder keine Rolle spielt.